Automatische Übersetzung als Bestandteil eines philologischen B.A.-Curriculums mit DH-Schwerpunk

poster / demo / art installation
Authorship
  1. 1. Anne Baillot

    Le Mans Université

  2. 2. Jane Wottawa

    Le Mans Université

  3. 3. Loïc Barrault

    Le Mans Université

  4. 4. Fethi Bougares

    Le Mans Université

Work text
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Neue Ko-AutorInnen: Mélissa Emorine
(melissa.emorine.etu@univ-lemans.fr) und Ludovic Gervais
(ludovic.gervais.etu@univ-lemans.fr)

In diesem Poster wird das im WS 2018/19 an der Universität Le Mans umgesetzte Konzept der Einbettung eines Seminars zur halbautomatischen Übersetzung in ein reguläres philologisches Curriculum dargestellt und dessen Ergebnisse kritisch beleuchtet.
Seit diesem Semester wird ein Digital Humanities-Modul in die Pflichtveranstaltungen des Germanistik-B.A.s eingebunden, das u.a. ein Seminar zur Einführung in automatischer Übersetzung beinhaltet. Dieser Schwerpunkt wurde gewählt, da Übersetzungen für Studenten der Philologie zum Studienalltag gehören und an der Universität entwickelte Kompetenzen im späteren Arbeitsleben der Studienabsolventen gehören können. Außerdem gibt es an der Universität Le Mans thematische Interessensüberschneidungen in der Forschung zwischen der Informatik und den Philologien. Sie stützt sich auf das starke Profil der lokalen Informatik in diesem Bereich, insbesondere im Bereich der multimodalen Übersetzung (Elliott
et al., 2017; Caglayan, Barrault, & Bougares, 2016; Afli, Barrault & Schwenk, 2016; Caglayan
et al., 2016).

Die Einbindung des DH-Moduls in das Germanistik-Curriculum ermöglicht es, das Konzept zuerst in einem einzelnen Studienbereich mit vergleichsmäßig geringem Effektiv zu erproben. Ziel ist eine Erweiterung auf die Anglistik ab 2020 im Rahmen eines Vertiefungsmoduls zur Übersetzungstheorie und -praxis. Das Poster stellt die erste Lehrveranstaltung dieser Versuchsreihe im Seminar „Einführung in die automatische übersetzung“ vor, die mit 5 französischen, 4 deutschen und einer englischen MuttersprachlerInnen durchgeführt wurde. Bei den TeilnehmerInnen handelt es sich um alle in dem Seminar eingeschriebenen Studierende. Das Poster wird drei Schwerpunkte beinhalten: der Aufbau und die Durchführung der Lehrveranstaltung, der verwendete informatische Hintergrund und schließlich eine Präsentation unseres Projekts, die philologischen Studiengänge an der Universität Le Mans Stück für Stück in DH-Curricula umzuformen, die sich vom B.A. bis zur Promotion erstrecken sollen.
Das Seminar bietet eine Einführung zur Handhabung des Web-Interface „matecat“, das es den NutzerInnen erlaubt die einzelnen Sätze der Nachrichten, oder Untertitel automatisch vorzuübersetzen, ein Translation Memory anzulegen, oder auf eines zurückzugreifen, und die Übersetzungen nachzubearbeiten. Dieses Interface ermöglicht eine größere Kohärenz der Übersetzung (Serpil, Durmuşoğlu-Köse, Erbek, Öztürk, 2016) sowie ein zeiteffizienteres Arbeiten.
Der Aufbau des Seminars sieht zunächst eine Übungsphase vor, in der die üblichen Tools (online-Lexika) und ihre Grenzen evaluiert werden. In einem zweiten Schritt wird das Interface „MateCat“ eingeführt, wobei jeder Kursteilnehmende ein eigenes Projekt angelegt bekommt, das er im Laufe des Semesters nicht nur mit Übersetzungsinhalten, sondern auch mit einem projektübergreifenden Glossar anreichern muss. Außerdem wird zum einen die Arbeitsweise mit dem Interface kritisch reflektiert und zum anderen in die informatischen Grundlagen der angewendeten Technologie eingeführt (statistische Methoden des Systems und neurale Netzwerke). Potentiale und Grenzen der automatischen Übersetzung sollen den Studierenden damit vermittelt werden (Hussein, 2015 ; Viehhauser, 2018).
Die Frage nach den DH-Curricula wird in diesem Kontext durch eine deutliche Verankerung in der philologischen Praxis beantwortet. Dargestellt wird das gesamte Einführungsmodul, in das diese Lehrveranstaltung eingebettet ist, sowie die Kompetenzen, die dadurch eingeworben werden sollen. Auf den nationalen französischen Kompetenzreferenzrahmen wird dabei hingewiesen wie auf dessen Bedeutung für die Konzeption von DH-Curricula in Frankreich.

Bibliographie

Afli, H., Barrault, L., & Schwenk, H. (2016): Building and using multimodal comparable corpora for machine translation. Natural Language Engineering, 22(4), 603-625.

Caglayan, O., Barrault, L., & Bougares, F. (2016): Multimodal attention for neural machine translation. arXiv preprint arXiv:1609.03976.

Caglayan, O., et al. (2016): Does multimodality help human and machine for translation and image captioning?. arXiv preprint arXiv:1605.09186.

Elliott, D., Frank, S., Barrault, L., Bougares, F., & Specia, L. (2017): Findings of the second shared task on multimodal machine translation and multilingual image description. arXiv preprint arXiv:1710.07177.

Hussein, A. (2015): The use of triangulation in social sciences research: Can qualitative and quantitative methods be combined?. Journal of comparative social work, 4(1).

Serpil, H., Durmuşoğlu-Köse, G., Erbek, M., & Öztürk, Y. (2016): Employing computer-assisted translation tools to achieve terminology standardization in institutional translation: Making a case for higher education. Procedia-Social and Behavioral Sciences, 231, 76-83.

Viehhauser, G. (2018): Digital Humanities als Geisteswissenschaften. Zur Auflösung einer Tautologie. Digital Humanities: Perspektiven der Praxis, 1, 17.

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Conference Info

Incomplete

DHd - 2019
"multimedial & multimodal"

Hosted at Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Johannes Gutenberg University of Mainz), Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main (Goethe University of Frankfurt)

Frankfurt & Mainz, Germany

March 25, 2019 - March 29, 2019

131 works by 311 authors indexed

Conference website: https://dhd2019.org/

Contributors: Patrick Helling, Harald Lordick, R. Borges, & Scott Weingart.

Series: DHd (6)

Organizers: DHd